Dauerbrand oder Zeitbrand – Was ist was und welcher Ofen ist richtig für mich?

Der Unterschied zwischen Dauerbrand und Zeitbrand
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In einigen Internetforen ist eine heftige Diskussion um die Unterscheidung von Dauerbrand- und Zeitbrandöfen entbrannt.

An dieser Stelle sollen die Begriffe klar abgegrenzt werden.

Dauerbrandofen

Der Begriff „Dauerbrand“ ist in diesem Zusammenhang häufig Quelle der Verwirrung.
Die Annahme, dass ein Dauerbrandofen andauernd brennen könne oder müsse, ist falsch. Vielmehr stammt der Begriff „Dauerbrand“ aus den Prüfungsvorgaben für Kohleöfen.
Ein möglicher 24h-Betrieb wird mit dem Begriff „Dauerbetrieb“ gekennzeichnet und trifft sowohl für Dauerbrandöfen als auch für Zeitbrandöfen zu.
Ein Dauerbrandofen muss bei der Verbrennung von Kohle mit einer vorgegebenen Nennwärmeleistung mindestens 4 Stunden lang die Glut halten können, um als solcher benannt zu werden. Dieser Zeitraum der gehaltenen Nennwärmeleistung nennt sich „Dauerbrand“.

Der Dauerbrandofen ist ein Kaminofen, welcher primär für die Verbrennung von Kohle geeignet ist und über eine sogenannte Kohlezulassung verfügt.
Dieser Kaminofen ist weniger für die Verbrennung von Holz geeignet.
Die Priorität der Kohleverbrennung ist anhand einer Gussmulde erkennbar, welche im Brennkammerboden eingelassen ist. Diese Gussmulde ist eine trichterförmige Vertiefung.
Diese Kuhle oder Mulde bildet das Nest, welches die Kohle benötigt, um optimal abzubrennen und bei Bedarf automatisch nachzurutschen. Hierbei ist es unabdingbar notwendig, dass von unten durch den Rost Verbrennungsluft zugeführt wird.

Grundsätzlich kann ein Dauerbrandofen auch mit Holz befeuert werden, allerdings erreicht er normalerweise nicht die optimalen Verbrennungswerte.

Zeitbrandofen

Für die optimale Verbrennung von Holz ist eher der Zeitbrandofen geeignet, denn dies ist der klassische, mit Scheitholz betriebene Kaminofen.
Ein Zeitbrandofen ist ein Ofen mit einer Zulassung für den Holzabbrand, aber auch er kann rund um die Uhr betrieben werden. Der Begriff „Zeitbrand“ resultiert wiederum aus den Prüfungskriterien für den Holzabbrand. Hier muss der Ofen über einen Zeitraum von mindestens 45 Minuten bei Glut die Nennwärme halten. Auch wenn diese Öfen für den Holzabbrand optimiert sind, können sie zur Gluthaltung auch noch mit Briketts bestückt werden.

Die Begriffe „Dauerbrand“ oder „Zeitbrand“ haben also nichts damit zu tun, wie lange ein Ofen brennen kann oder muss. Sollten Sie einen Ofen sehen, dessen Brenndauer bereits durch Herstellervorgaben begrenzt wird, so ist dies ein Zeichen dafür, die Finger von diesem Ofen zu lassen.