Umweltfreundlich und nachhaltig heizen, zum Beispiel mit einem Pelletofen, liegt im Trend. Wer auf regenerative Heizmethoden umrüstet, wird zudem mehrfach belohnt: Der Staat winkt mit attraktiven Förderprogrammen, und die monatlichen Heizkosten liegen merklich unter denen fossiler Energieträger. Aber wie ist es um die Nachhaltigkeit von Pelletöfen tatsächlich bestellt?
Was ist ein Pelletofen?
Im Gegensatz zu konventionellen Kaminöfen nutzt ein Pelletofen Holzpresslinge zur Verbrennung. Diese Pelletsbestehen hauptsächlich aus Maisstärke, Wasser und kleinen Holzspänen, die als Abfallprodukte aus der holzverarbeitenden Industrie stammen. Die Späne werden für die Pelletproduktion zermahlen und unter hohem Druck zu zylindrischen Röllchen gepresst.
Ist der im Pelletofen integrierte Vorratsbehälter gefüllt, funktioniert die Brennstoffzufuhr meist vollautomatisch. Je nachdem, wie oft der Ofen im Einsatz ist, genügt es den Pelletvorrat einmal täglich oder alle paar Tage aufzufüllen. Das passiert bei Pelletöfen händisch mithilfe von 10, 15 oder 30 Kilogramm schweren Pelletsäcken, die im Brennstoffhandel angeboten werden.
Mit einem Pelletofen zu heizen, ist besonders komfortabel. Sobald die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist, schaltet sich der Pelletofen ab. Auch mittels Zeitschaltuhr oder Fernbedienung kann der Betrieb bequem gesteuert werden. Die meisten Hersteller bieten darüber hinaus eine Wi-Fi-Funktion an, mit deren Hilfe sich die Ofentemperatur präzise via App regeln lässt. Das ermöglicht auch das Ein- und Ausschalten des Ofens, wenn man gar nicht zu Hause ist. Dank Einschaltautomatik durch ein Heißluftgebläse kann der Ofen bereits frühmorgens gezündet werden – so macht das Aufstehen wesentlich angenehmer.
Die Vorteile von Pellets
Holzpellets zeichnen sich durch eine hohe Energiedichte aus. Je nach Hersteller variieren sie in ihrer Größe zwischen 20 und 50 mm und einem Durchmesser von 6 bis 8 mm. Moderne Pelletöfen sind in der Lage, die Brennleistung an das jeweilige Pelletvolumen anzupassen. Der Brennstoff beinhaltet keine chemischen Bindemittel und ist zudem preisgünstiger als fossile Energieträger wie Gas oder Öl. Laut Deutschem Pellet-Institut (DEPI) lag der Preis für Pellets im Januar 2025 bei 5,58 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Zum Vergleich: Verbraucher zahlten im gleichen Zeitraum 10,27ct/kWh für Heizöl und 9,38 ct/kWh für Gas. Vergleichsweise unterliegt der Pelletspreis wesentlich geringen Schwankungen als die Preise für fossile Energieträger. In den vergangenen zehn Jahren waren die kleinen Pellets durchschnittlich 24 bis 27 Prozent günstiger als Heizöl und Erdgas – trotz allgemein gestiegener Kosten durch Inflation und Marktbewegungen aufgrund der Ukrainekrise.
Wer mit Pellets heizt, profitiert aber nicht nur von niedrigen Brennstoffpreisen. Pellets verbrennen schadstoffarm und gelten als klimaneutral, denn: Sie setzen nur so viel CO2 bei ihrer Verbrennung frei, wie der Baum zuvor während seines Wachstums aufgenommen hat.
Augen auf beim Pelltkauf!
Die Umweltbilanz von Pelletöfen liegt also nicht nur an der Pelletheizung, also dem Gerät, selbst. Vielmehr ist der eingesetzte Brennstoff maßgeblich für die Ökobilanz der Heizmethode. Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass bei der Herstellung und dem Transport von Pellets ebenfalls Kohlenstoffdioxid produziert wird. Daher lässt sich bei Pellets von keiner vollständigen CO2-Neutralität sprechen – aber im Vergleich zu anderen Heizsystemen haben Pelletöfen in punkto Nachhaltigkeit dennoch die Nase vorn.
Beim Kauf von Pellets sollten Verbraucher auf eine regionale Herstellung und Pellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft setzen. Erkennbar ist das an Siegeln wie FSC, PEFC oder Naturland. Holzpellets müssen laut den Anforderungen der DIN EN 17225-2 Klasse A! aus naturbelassenem Holz stammen. Zusätzlich könne sie auch nach DIN Plus oder EN Plus (A1) zertifiziert sein. Das Zertifikat bestätigt eine laufende interne Qualitätskontrolle. Hier können Pelletkäufer sicher gehen, dass es sich um nachhaltig produziertes und umweltverträgliches Material handelt. Optisch lassen sich hochwertige Pellets an einer glänzenden, glatten Oberfläche, gleichmäßigen Stückgrößen und wenig Staub erkennen. Wer die Qualität von Holzpellets testen will, kann das schnell und einfach selbst tun: Werfen Sie dazu ein Holzpellet in ein mit Glas gefülltes Wasser. Versinkt es sofort, hat es eine gute Qualität.
Echt effizient: Luft- und wasserführende Pelletöfen
Pelletöfen eignen sich ideal dafür, um ein zentrales Heizsystem zu ergänzen. Das funktioniert mit einem luft- oder wasserführenden Pelletofen. Diese Modelle nutzen die erzeugte Wärme nicht nur als Strahlungs- oder Konvektionswärme im Aufstellungsraum. Zusätzlich geben sie sie an den angeschlossenen Heizkreislauf ab. Dadurch lässt sich die Wärme nicht nur am Aufstellungsort des Pelletofens, sondern in mehreren Räumen nutzen.
Luft- bzw. wasserführende Öfen arbeiten in Gebäuden mit einem niedrigen Energiebedarf besonders effizient. Sie erreichen einen höheren Wirkungsgrad als „normale“ Kaminöfen, die nur ihren Aufstellungsraum heizen. Über die Leistung eines Pelletofens gibt die Energieeffizienzklasse Auskunft. Sie ist abzulesen am EU-Energielabel, einem farbigen Etikett, das die Effizienzklassen anhand einer Farbskala zwischen Rot und Grün einteilt. Die sparsamsten Pelletöfen erreichen die Energieeffizienzklasse A++.
Förderung für nachhaltiges Heizen
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2030 um 65 Prozent zu senken (als Vergleichswert dienen die Emissionen von 1990). Ein ehrgeiziges Vorhaben, das ohne Holzenergieausbau kaum erreichbar ist. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützen die Anschaffung von emissionsarmen Holzheizungen daher mit zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen. Wer seine alte Heizung gegen einen modernen, wasserführenden Pelletkaminofen tauscht, erhält 30 Prozent staatlichen Zuschuss über die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG), Teil Einzelmaßnahmen. Unter bestimmten Voraussetzungen sind für selbstnutzende Wohneigentümer Fördersätze von 50 bis 70 Prozent möglich. Lesen Sie dazu unseren Beitrag zum Thema „Umweltfreundliches Heizsystem 2025“.
Fazit: Nachhaltigkeit heizen mit Komfort-Plus
Heiztechnologien, wie die Wärmepumpe oder Solarthermie, arbeiten ohne Festbrennstoff. Kombiniert man diese mit einem modernen Pelletkamin, lässt sich ein nachhaltiges Heizkonzept kreieren, auf das auch bei Tiefsttemperaturen Verlass ist. Mit Pellets zu heizen hat zahlreiche Vorteile von der regionalen Verfügbarkeit des Brennstoffes über den automatischen Betrieb von Öfen bis zu staatlichen Fördermöglichkeiten. Für eine besonders saubere Verbrennung sorgen übrigens Staubabscheider, die sich zusätzlich installieren lassen.