Über die Geschichte, Schönheit und Kunst der Ofenkachel

Ofenkachel brennen
© 2024, Feuerdepot
Kachelkunst: Über die Geschichte, Schönheit und Kunst der Ofenkachel

Ein Kaminofen ist mehr als Funktion.
Ein Kaminofen ist Wärme, welche wir fühlen und genießen, welche uns vor Nässe und Kälte schützt.
Ein Kaminofen ist mehr als nur ein Ding, welches im Wohnraum steht, es ist Teil der Wohnlichkeit und somit seit Anbeginn auch Gegenstand der Verzierung und Kunstobjekt. Auch wenn heute Kaminöfen Mittelpunkt moderner Installationen, Gestaltungselemente kreativer Innenarchitekten und opulente Traumobjekte sind, so begann doch alles mit der Kachel.

Die Ofenkachel

Die Ofenkachel ist eine Keramik und das Wort, „Keramik“ leitet sich von dem altgriechischen Wort „keramos“ = Tonmineral ab. Die Herstellung von Keramik zählt zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Der erste Vorläufer des Kachelofens findet sich schon in der Bronzezeit um 2.500 v.Chr. und zwar in den aus Stein und Lehm errichteten Pfahlbauöfen des Alpenraumes.
Schon damals war wohl bekannt, dass die Kachel aus gebranntem Ton und Keramik sich vorzüglich zur Wärmespeicherung eignet. Dieses Material ist nicht nur in der Lage, große Mengen an Wärme aufzunehmen, es gibt diese Wärme auch nur sukzessive ab, so dass auch noch einige Zeit nach dem Erlöschen des Ofens die Kachel Behaglichkeit spendet.
Die archäologische Erforschung einer Lüneburger Töpferei brachte bereits ein breites Spektrum an Ofenkacheln aus der zweiten Hälfte des 16. und des frühen 17. Jahrhunderts zu Tage. Auf diesen Kacheln dominieren Darstellungen von Herrschern und biblischen Szenen, die im Zusammenhang mit der Reformation stehen. Grafische Vorbilder waren wohl Albrecht Dürer, Georg Pencz oder Lukas Cranach.

Die Herstellung der Ofenkachel

In traditionellen Manufakturen wurde flüssiger Ton in Gips¬formen gegossen, wo er dann oftmals mehrere Tage trocknet. Anschließend wird die Kachel glasiert und bei circa 1.000 Grad gebrannt. An dieser Stelle ist zu betonen, dass die hochwertige Kachel auch heute noch ausschließlich aus natürlichen Bestandteilen, nämlich aus Feldspat, Ton und Farbkörpern erstellt wird.

Dank der Glasur ist die Kachel besonders leicht zu reinigen und die Oberfläche ist leicht gestaltbar, so dass die Kachel früh zur Dekoration und als Träger eigener Kunst genutzt wurde.

Die Gestaltung der Kachel

Wie in anderen Kunstrichtungen auch, entwickelten sich bei den Motiven der Ofenkeramik regionale Bezüge und Modeströmungen. Besonders prägend sind die frühgotischen Schüsselkachel oder die vielfältigen Motivkacheln der Renaissance.

Der größte in Deutschland erhaltene Fliesenbestand befindet sich heute wohl im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund. Auch die Museen von Flensburg und Hildesheim besitzen Fliesenbilder aus Schloss Ruthe.

Vielfältig sind auch die dekorativen Techniken: Während Glasuren für Farbe und Effekte verantwortlich sind, können mit Zierdekoren und eleganten Formteilen Reliefs und dreidimensionale Rosetten gestaltet werden. Besonders exklusiv sind sicher handgemalte Motive und diese Kunst erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit.

Die Farben der Kachel

Einige Farbtöne bei Ofenkacheln sind besonders beliebt: In modernen Wohnungen dominiert das edle Ahornweiß, während das warme Bordeauxrot ein kuscheliges Wohlfühlgefühl unterstreicht. Die grüne, braune oder honigfarbene Kachel wirkt naturverbunden während der kühle Norden oftmals in Blau erstrahlt. Heutzutage sind vielfältige Farbwünsche umsetzbar.

Das Feuerdepot berät gerne individuell und unverbindlich, welcher Kaminofen zu ihrem Kachelwunsch passt.