Kastanien im Kaminofen

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… und dann ist es Herbst

Regenpfützen, bunte Blätter, leere Äcker und fliegende Drachen. Der Herbst ist da, wir rücken zusammen und machen es uns gemütlich. Selbstverständlich gehört zu der beginnenden Kühle auch das heimelige Kaminfeuer, welches uns gerade zu beginn der dunklen Jahreshälfte Wärme und Gemütlichkeit spendet.
Und da ist noch ein kleiner Bote des Herbst, welcher sich besonders gut mit dem Kaminfeuer versteht: Die Kastanie!
Während Kinder diese braunen, glänzenden Kugeln gerne nutzen, um daraus Tiere und Männchen zu basteln, schauen wir lieber auf den lukullischen Genuss der Kastanie.

Rosskastanien oder Maronen?

Bei den Kastanien, welche wir zur Zeit unter den Bäumen finden, müssen wir unterscheiden: Rosskastanien sind für den Menschen ungenießbar und werden besser als Wildfutter verwandt. Esskastanien oder Maronen sind dagegen lecker und können geröstet oder als Beilage zu Wild und Rotkohl verspeist werden.
Sie sind leicht zu unterscheiden, denn die Früchte der Rosskastanie sind meist rund, Maronen haben eine eher platte, fast herzförmige Form mit einer Spitze.
Wer sicher gehen möchte, kauft seine Maronen im Supermarkt.

Maronen rösten

Maronen haben einen leicht nussigen, aber auch gleichzeitig süßen Geschmack. Dabei haben sie eine etwas mehlige Konsistenz, vergleichbar mit einer festen, gekochten Kartoffel.
Pur geröstet sind sie eine wundervolle Knabberei.
Es ist nicht notwendig, die Maronen vor dem Rösten zu kochen. Es ist nur wichtig, die Maronen auf der bauchigen Seite mit einem sehr scharfen Messer über Kreuz einzuritzen. Dies verhindert, dass die Maronen bei starker Hitzeeinwirkung unkontrolliert platzen und es erleichtert später das Schälen der heißen Maroni.
Natürlich kann man die Maroni dann auf einem Backblech ausbreiten und sie circa 20 Minuten bei 210 Grad backen. Genussmenschen legen die Maronen jedoch in das Backfach ihres Kaminofens und erkennen an dem wundervollen Röstgeruch, wann die Maronen für den Verzehr bereit sind.

Wer über einen Kamin oder Kaminofen ohne Backfach verfügt, muss aber nicht darben. Mit einer speziellen Maronipfanne oder einer feuerfesten Form können die Kastanien auch direkt im Kamin geröstet werden. Eine solche Pfanne ist an dem gelochten Boden erkennbar und besteht in der Regel aus sehr hitzebeständigem Metall. Die Löcher im Boden der Kastanienpfanne sollen die Schalen der Maronen punktuell anbrennen, um so die Löcher zu bilden, aus welchen die heiße Luft entweichen kann. Wenn man die Kastanien also vorher einschneidet, kann man auch eine normale Pfanne nutzen. Dank des besonders langen Stils ist es aber mit der Kastanienpfanne besonders einfach, die Kastanien aus dem Feuer zu holen, ohne sich die Hände zu verbrennen.

Freunde des Wintergrillens oder Besitzer einer überdachten Terrasse rösten ihre Kastanien auch auf dem Grill. An dieser Stelle ist es wichtig, nicht zu heiß zu feuern, da die Maronen sonst verkohlen, bevor sie überhaupt gar sind.
Wer die Kastanie als Snack genießen möchten, röstet am Besten immer nur kleine Portionen, da sich nur bei den heißen Kastanien die Schale leicht entfernen lässt. Auch schmecken die Maronen warm am Besten.

Das gemeinschaftliche Kastanienrösten am Kamin kann leicht zu einer harmonischen Tradition im Kreis der Familie oder mit Freunden werden. Genießen Sie das Knistern des Feuers, die Atmosphäre, den Duft der röstenden Kastanien und das Flammenspiel mit Musik und einem trockenen Rotwein.

Das Feuerdepot wünscht allen Lesern einen bunten und gemütlichen Herbstanfang.

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